Kieler Dämmerung

Schloss


Das zur Stadtgründung im 13. Jahrhundert erbaute Kieler Schloss war lange Nebenresidenz der Gottorfer Herzöge. Es hat in dieser Zeit eine wechselvolle Geschichte erlebt, war wegen Baufälligkeit teilweise eingestürzt, später von Zarin Katharina der Großen zu einem Barockschloss umgebaut worden. 

1888 wurde es aufwändig restauriert und diente bis 1918 dem Prinzen Heinrich als Stadtresidenz. 



Abb. 1 - Kieler Schloss mit Nordturm
Abb. 1 - Kieler Schloss mit Nordturm

Kieler Schloss mit Nordturm.

Aufnahme von 1910 aus Nordost. Der Fotograf stand vermutlich auf der Barbarossa-Anlegebrücke.


Abb. 2 - Kieler Schloss mit Seegarten
Abb. 2 - Kieler Schloss mit Seegarten

Kieler Schloss mit Südturm.

Im Vordergrund liegt der Seegarten, damals eine Parkanlage mit Buden und Gartenlokal und beliebtes Ziel von Sonntagsausflügen. Zu den Olympischen Spielen von 1936 pflasterten die Nazis das Gelände zu, um dort einen Aufmarschplatz zu schaffen. Heute befindet sich dort ein wenig attraktiver Parkplatz.

Gemälde von 1900.

 


Abb. 3 - Kieler Schlossruine
Abb. 3 - Kieler Schlossruine

Ruine des Kieler Schlosses.

Nach Luftangriffen am 4. und 5. Januar 1944 brannte das Schloss bis auf die Grundmauern aus. Der Westflügel (Rantzaubau) konnte aufwändig wiederhergestellt werden; der im Bild zu sehende Ostflügel (Wasserseite) wurde 1957 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Aufnahme von 1946.

 


Abb. 4 - Kilia-Brunnen
Abb. 4 - Kilia-Brunnen

Kilia-Brunnen im Innenhof des Kieler Schlosses.

1888 ließ die Stadt Kiel den monumentalen Kilia-Brunnen anfertigen und schenkte ihn Prinz Heinrich und seiner Braut Irene zur Hochzeit. In der Mittel des Brunnens stand die Kilia, eine überlebensgroße, allegorische Bronzefigur. Sie ist in ein antikes Gewand gehüllt, darüber ein Brustpanzer, der das Kieler Stadtwappen zeigt. Auf dem Kopf trägt sie eine Krone aus Burgmauern, in der linken Hand einen Lorbeerkranz und in der rechten ein Ruder: Symbole wehrhafter und kluger Stadtführung. Nach Ende des Ersten Weltkriegs ließ Heinrich die Kilia auf seinem Gut Hemmelmark aufstellen. 1977 gab Prinzessin Barbara von Preußen die Figur der Stadt zurück. Sie steht heute in der Dänischen Straße vor dem Nordelbischen Kirchenamt.

Im Roman schießt Prinz Heinrich der Figur versehentlich den Kopf ab - natürlich reine Fiktion.